Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg
Stand: 22.03.2022
VVN-BdA Augsburg Straßennamen

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Orte des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit

Straßennamen nach WiderstandskämpferInnen und Opfern der
faschistischen Gewaltherrschaft

Straßennamen in Augsburg-Haunstetten
Hermann Frieb-Park in Haunstetten info >>
ehemalige Gedenktafel - 2008 ersetzt

Hermann Frieb (1909 - 1943)

geb. 11.12.1909
Haupt der illegalen Sozialdemokratie in München. Nach Kontakt mit Bebo Wager 1936 leitete er die illegale sozialistische Organisation Südbayerns.1943 mit Bebo Wager in Stadelheim hingerichtet

Straßennamen in Augsburg-Pfersee
Hans Adlhoch (1984 - 1945)
geb. 29.1.1884
BVP-Stadtrat und Generalsekretär der katholischen Arbeitervereine, von 1933 an mehrfach in Schutz und Untersuchungshaft, umgekommen 1945 auf einem Todesmarsch bei der Evakuierung des KZ Dachau.
Johann Beimler (1895 - 1936)
geb. 2.7.1895
KPD-Reichstagsabgeordneter, Stadtrat und Parteisekretär, 1933 ins KZ Dachau verbracht, von dort geflohen, gefallen 1936 im Spanischen Bürgerkrieg als Angehöriger der Internationalen Brigaden.

Leonhard Hausmann (1902 - 1933)
geb. 27.12.1902
Mitglied der KPD und politischer Leiter des Augsburger Unterbezirks, 1933 im KZ Dachau erschossen.
Clemens Högg (1880 - 1945)
geb. 20.11.1880
SPD-Landtagsabgeordneter und Bezirkssekretär, 1933/34 im
KZ Dachau, 1939 - 45 im KZ Sachsenhausen, kurz vor Kriegsende
im KZ Bergen-Belsen ermordet.

Bebo Wager (1905 - 1943)
geb. 29.12.1905
Sozialdemokrat, Stützpunktleiter der "Revolutionären Sozialisten" in Augsburg. 1942 verhaftet, 1943 in München-Stadelheim hingerichtet
Pater Roth (1904 - 1960)
geb. 28. Mai 1904 in Saldenburg
Kritische Predigten und Vorträge brachten ihn in Konflikt mit dem NS-Regime. 1941 2 Jahre Haft, anschließend KZ Dachau bis zu Befreiung, als "asozial" mit dem schwarzen Winkel gekennzeichnet. Im Kalten Krieg geriet er wegen seiner Ansichten zur guten Kameradschaft von geistlichen und kommunistischen Häftlingen im KZ Dachau und dem Anprangern erneuter Karrieren ehemaliger NSDAP-Mitglieder in Kritik und wurde 1960 "beurlaubt". Bald darauf wurde er Tod in den Klostertaler Alpen aufgefunden. Todesursache nicht sicher geklärt.
 
Wolfgang Bernheim (1923-1942)
Er wurde in einer jüd. Familie geboren. Seit Vater konfertierten mit ihm Mitte der zwanziger Jahre in die Kath. Kirche. Nach der Reichspogromnacht musste er das Gymn. St. Stephan verlassen. Emigrierte in die Niederlande, wurde 1941 Mönch in der Benediktinerabtei Vaals. Um die Brüder im Kloster nicht zu gefährden folgte er dem Sammelaufruf der SS. Am 28.8.1942 erfolgte seine Deportation nach Auschwitz. Im Arbeitslager Sakrau kam er bald darauf ums Leben.


Straßennamen im Sheridan-Areal (Pfersee) erinnern an Gegner und Opfer des Nationalsozialismus <
(zum Vergrössern anklicken)
Karl Nolan (1891 - 1937)
Kraftsportakrobat des TSV-Pfersee, Mitglied der Roten Hilfe und KPD, ermordet im KZ-Dachau

Anna Pröll, geb. Nolan (1916 - 2006)
Mitgl. d. KPD und der roten Hilfe, Gefängnis- u. KZ-Überlebende, Trägerin der Ehrenmedaille des deutschen Widerstandes und des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Ehrenbürgerin der Stadt Augsburg

Josef Pröll (1911 - 1984)
Mitgl. der KPD, der roten Hilfe, der Olschewski-Binder-Gruppe u. der int. Widerstandsorganisation zur Befreiung des KZ Buchenwald, Überlebender der Konzentrationslager Dachau, Natzweiler, Buchenwald, verheiratet mit Anna Pröll

Siegfried Aufhäuser (1884 - 1969)
Gewerkschaftsvorsitzender und Reichstagsabgeordneter der SPD, Emigrierte 1933 über Prag, Paris nach New York, er arbeitete in der Exil-SPD. 1951 kehrte er nach Berlin zurück. 1952-1959 Vorsitzender des DAG Landesverbandes Berlin.

Wilhelm-Reitzmayr-Straße

Fritz Pröll (1915 - 1944)
Mitgl. d. roten Hilfe, Gefängnis Landsberg, KZ Dachau, Natzweiler, Buchenwald und Dora, Mitgl. d. int. Widerstandsgruppe im KZ Dora,
dort Freitod am 22.11.1944

Alois Pröll (1913 - 1942)
Mitgl. der roten Hilfe u. d. KPD. Nach einer "Sonderbehandlung" durch die "Geheime Staatspolizei" im KZ Dachau zu Hause verstorben.

Wilhelm Reitzmayr (1916 - 2001)
Kämpfte für die spanische Republik, Häftling im KZ Dachau sowie im Außenlager Haunstetten

Johann Walch (1910 - 1983)
Mitglied im Internationalen Sozialistischen Kampfbund, KZ-Überlebender

Anna Walch (1910 - 1987)
Mitglied im Internationalen Sozialistischen Kampfbund, 1939 Gefängnisstrafe

Anna Weichenberger (1909 - 1942)
Mitglied der Roten Hilfe, 1936 zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, im KZ Ravensbrück ermordet

Josef Weichenberger (1911 - 1937)
Mitglied der Roten Hilfe, im Zuchthaus Amberg ermordet

kath. Priester Dr. Max Josef Metzger (1887 - 1944)
Pazifist, Antimilitarist, Mitbegründer der ersten int. Friedensbewegung, Ökumeniker, hingerichtet in Berlin am 17.4.1944

Otto Sauler (26.9.1900 - 1965)
Mitglied in der Bebo Wager Widerstandsgruppe (MAN), Stellvertreter Bebo Wagers bei den Augsburger Revolutionären Sozialisten. Im August 1943 vom Volksgerichtshof zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt

Otto Schalk (15.4.1902 - 1981)
Mitglied in der Bebo Wager Widerstandsgruppe (MAN-Gruppe), 1934-36 im KZ-Dachau, Nach Enttarnung der Gruppe wurde er 1943 zu 2 ½ Jahre Zuchthaus verurteilt

Willi Weise (23.5.1900 - 1941)
Herausgeber einer Untergrundzeitung, im März 1933 verhaftet, am 4.7.1935 entlassen. Am 16.8.1939 erneut verhaftet und am 20.11.1941 im KZ Flossenbürg ermordet.

In Ehrung und Erinnerung an Mieczyslaw Pemper wird am 24.3.2012, 13.00 Uhr die Enthüllung des Straßenschildes Mietek-Pemper-Weg im Sheridan-Park erfolgen. Treff am Kinderspielplatz südlich des Grasiger Weges.

Ernst Lossa (1929 - 1944)
Euthanasie-Opfer des NS-Regimes. Als "Zigeunermischling" verfolgt. Ermordet in der Heilanstalt Irsee (rechts Stolperstein in Irsee)

Mieczyslaw (Mietek) Pemper (24.3.1920 - 7.06.2011)
Überlebender des KZ Krakau
Mitwirkender an "Schindlers Liste"
Ehrenbürger der Stadt Augsburg
Weiter Informationen auf der Vorschlagsliste der Initiative Denkort 116 >>
Straßennamen im Hochfeld
Ernst Cramer
(* 28.1.1913 in Augsburg, gest. 19.1.2010 in Berlin)
Mitbegrüdner des "Bund-Deutsch-Jüdischer Jugend", 1938 Internierung für 6 Wochen im KZ Buchenwald, Emigration in die USA,
nach dem Krieg kehrte er nach Augsburg zurück. 1948 stellv. Chefredakteur der "Neuen Zeitung", ab 1958 im Springer Verlag. Seit 2003 Ehrenbürger der Stadt Augsburg. Straßenbenennung am 27.2.2014
Seine Eltern und sein Bruder wurden 1942 von den Nazis depotiert und umgebracht.
Straßennamen im Wolfram- Herrenbachviertel
Arthur Piechler (1896 - 1974)
Benennung am 12.6.1974. Er war Komponist, Organist, Dirigent und Professor am Konservatorium in Augsburg. Ab 1941 durfte er als Halbjude nicht mehr arbeiten. Er wurde von Freunden gerettet.
1945 hat er das städtische Orchester gegründet.
Straßennamen in Augsburg-Firnhaberau
Dr. Julius Nebel
( * 1893 in Harburg, gest. 1963)
jüdischer Arzt in Augsburg, 1938 ins KZ Dachau deportiert. Nach seiner Flucht 1939 nach Südamerika geflüchtet. 1963 verstorben.
Straßennamen in Augsburg-Hammerschmiede
Friedrich (Friedl) Urban
(* 1.3.1909 in Holzkirchen, gest. 27.1.1992 in Augsburg)
gelernter Maurer, Mitglied im Jugendverband der KPD, 1932 beteilt am Aufbau einer Rotsport- und Rote-Hilfe-Organisation in Augsburg. Verhaftung am 28.3.1933, April 1939 bis 1935 im KZ Dachau. Nach 1945 Beteiligung am Aufbau der Bauarbeitergewerkschaft, 1948 Stadtrat (KPD), 21.6.50 Austritt aus der KPD, ab 1953 SPD-Mitglied, 1946-1956 Vorsitzender des DGB-Kreisausschusses Augsburg. Mitbegründer der Volksbühne Augsburg und der Siedlergemeinschaft Hammerschmiede-Süd.
Straßennamen in Augsburg-Kriegshaber
Hans (* 22.9.1918 in Ingersheim) und Sophie Scholl (* 9.5.1921 in Forchtenberg)
Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe "Weiße Rose" in München. Beide wurden am 22.2.1943 im Strafgefängnis München-Stadelheim enthauptet.
Annelies Marie Frank (* 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main)
Von den Nazis am 3.9.1944 ins KZ Auschwitz verschleppt, von dort im Oktober 44 ins KZ  Bergen-Belsen. Anfang März 1945 verstarb sie an einer Typhus-Epidemie
Max - Born - Weg
Straßenbenennung in Kriegshaber auf dem Gelände der ehemaligen Flak - Kaserne, dem heutigen Kobelcenter - Süd . Stadtratsbeschluss vom 24.07.2014
Max Born (* 11. 12.1882 in Breslau)
Deutsch-jüdischer Physiker und Mathematiker.

Die Nationalsozialisten entzogen ihm auch wegen seiner pazifistischen Einstellung die deutsche Staatsbürgerschaft.
Born verstarb am 5. 1. 1970 in Göttingen
Familie Einstein
Die Familie lebte seit dem 19. Jahrhundert in Kriegshaber. Camilia, Heinrich, Hermann, Ida, Isak, Johanna, Lydia, Max, Mina und Moritz Einstein wurden in den Vernichtungslagern der Nazis umgebracht. Um die Kinder Siegbert und Liese zu retten wurden sie 1939 mit einem Kindertransport nach England gebracht. Der 16jährige Siegbert starb dort ein Jahr später. In Gedenken an das Schicksal der Familie trägt seit Mai 2021 die ehemalige Langemarckstr. ihren Namen.
weiter Informationen im online-Gedenkbuch >>
weitere Informationen mit Grußwort von Diane Castiglione, Nachfahrin der Einstein-Familie. Stadt Augsburg >>
Geschwister-Schönert-Str.
Günther
(geb. 13.2.1938) und Brigitte Schönert (geb. 27.9.1940), geboren in Augsburg. Betroffen von der NS-Ideologie der "Vernichtung lebensunwerten Lebens" wurde beide nach bisheriger Erkenntnis durch Medikamentenüberdosierung und Vernachlässigung in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren getötet. Brigitte am 10.10.1942 und Günther am 31.10.1944.
Straßennamen in Augsburg-Oberhausen
Paul Ben Haim (1897 - 1984)
geb. als Paul Frankenberger am 5.7.1897 in München, seine Familie gehörte dem liberalen Judentum an. Sein Bruder viel im ersten Weltkrieg. 1924 wurde er vom Intendanten des Augsburger Stadttheaters - Carl Häusler - als Kapellmeister nach Augsburg geholt. Aufgrund der antisemitischtischen Angriffe und des neuen braunen Intendaten wurde er 1931 entlassen. 1933 wanderte er nach Palästina aus. 1984 starb Ben Haim in Tel Avic.
weitere Infos hagalil >>
seit 4.7.2010
Straßennamen in Augsburg-Rechts der Wertach
Roland von Hößlin (1915-1944)
stammt aus einer Augsburger Familie. Wandelt sich als junger Offizier unter dem Eindruck der NS-Kriegführung vom gläubigen Anhänger zum entschiedenen Gegner Hitlers. Kommandeur einer Panzer-Aufklärungsabteilung des Afrikakorps; im Juli 1942; Ritterkreuzträger. Major im 17. Kavallerie-Regiment Bamberg; Regimentskamerad Stauffenbergs; im April 1944 in die Umsturzpläne eingeweiht. Als Kommandeur der Panzer-Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 24 in Insterburg/Ostpreußen (Wehrkreis I) sollte er im Falle eines erfolgreichen Umsturzes in Ostpreußen wichtige Gebäude besetzen und Maßnahmen gegen die NSDAP leiten. Verhaftung am 23. 8; am 13.10.1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.

Das Namensschild (1973) erinnert an die Eltern
( Heinrich-und-Emma- von-Hößlin-sche Stiftung)
Straßennamen in Augsburg-Innenstadt
Eugen Berthold Friedrich Brecht (1898-1956)
Brecht wurde in Augsburg geboren.Schon zu Beginn des Jahres 1933 wurde eine Aufführung durch die Polizei unterbrochen. Die Veranstalter wurden wegen Hochverrats angeklagt. Am 28. Februar flüchtete er mit seiner Familie ins Ausland.
Ludwig Dreifuß (1883-1960)
Anwalt in Augsburg. Mitglied der SPD. 1934 und 1938 in "Schutzhaft" genommen. Anfang 1945 ins KZ Theresienstadt depotiert.
Am 1.9 1945 zum Oberbürgermeister ernannt
Friedrich Port (1880 - 1949)
Er arbeitete von 1914 -1934 als Leiter der Inneren Abteilung im ehemaligen Hauptkrankenhaus und war als Professor auch überregional bekannt. Unter den Nazis war er als "Halbjude" eingestuft, wurde 1934 nach einer Denunzation in den Ruhestand versetzt worden und musste 1938 auch seine Praxis schließen.
Straßennamen in Augsburg-Göggingen
Josef Felder (1900-2000)
Felder wurde in Augsburg geboren. Er war 1919 Gründungsmitglied der Ortsgruppe der USPD in Mindelheim. Von 1930 bis zu seiner Flucht 1933 Stadtrat in Augsburg und ab 1932 Reichstagsabgeordneter. Nach seiner illegalen Rückkehr 1934 wurde er verhaftet und bis 1936 im KZ Dachau inhaftiert.
Straßennamen Stadt Bobingen

Willi Ohlendorf (1901? - 1944)
Ingenieur bei der IG- Farben- Fabrik in Bobingen. Mitglied im "Internationalen Sozialistischen Kampfbund". 1938 zu sechs Jahren Zuchthaus mit Zwangsarbei veruteilt. Anschließend als "Schutzhäftling" im KZ Dachau dann Gandersheim- Brunshausen, Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Am 26.11.1944 umgekommen.

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